Sprachförderung

Sprachkompetenz und Ausdrucksvermögen sind der Schlüssel zum Bildungserfolg. Mit allen Sinnen entdecken Kinder die Welt und bringen sie in Verbindung mit Sprache. Der Hörsinn ermöglicht, dass Klänge und Geräusche wahrgenommen und die Stimmen erkannt werden. Über das Sehen entdecken Kinder ihre Umgebung, sie fixieren Menschen, Gegenstände und schauen auf die Mundbewegungen, auf die Lippen beim Sprechen und ahmen sie nach. Der Tastsinn ermöglicht dem Kind Informationen über die Oberflächenbeschaffenheit. In Verbindung mit Worten werden „greifbare“ Erfahrungen zu Begriffen. Im Zusammenspiel mit seiner körperlichen, geistigen, emotionalen und sozialen Entwicklung erobert es sich nach und nach Sprache als ein fantastisches Werkzeug.

Sprache ermöglicht es dem Kind Aufmerksamkeit und Nähe herzustellen, Bedürfnisse zu äußern, seine Welt zu ergründen, Spiele zu spielen und das Zusammensein zu gestalten. Kindliche Persönlichkeitsentwicklung und Spracherwerb gehen Hand in Hand. Kinder brauchen deshalb gute SprachVorbilder und viel Freude daran Sprache auszuprobieren.

Eine positive Bindung beeinflusst den Spracherwerb. Bereits im Säuglingsalter motiviert es das Baby Laute zu produzieren, wenn die Eltern sich intensiv sprachlich mit ihm beschäftigen. Wenn wir unsicher sind, z. B. einen Raum mit fremden Menschen betreten versuchen wir zunächst Sicherheit zu erlangen, bevor wir uns äußern. Eine bereits bekannte Person gibt uns Sicherheit und es fällt uns leichter vor bzw. in einer Gruppe zu sprechen, wenn wir zu dieser Person Blickkontakt aufnehmen können, wir vielleicht sogar noch dabei angelächelt und ermutigt werden.

Die Fähigkeit im Gespräch zwischen Sprechen und Zuhören zu wechseln, erfordert vom Kind eine hohe Aufmerksamkeit und die Fähigkeit, auf die andere Person einzugehen, sich bis zu einem gewissen Grad einzufühlen aber vor allem auch das Gesagte zu verstehen und Hören zu können. Deshalb gibt es in unserer Kindertagesstätte gute Schallschutzsysteme, welche für eine gute Hörsamkeit in den Räumen sorgt. Eine gute, stressfreie Verständigung wird dadurch ermöglicht.

Wir möchten die Lesefreude und Interesse an Büchern bei den Kindern und somit Interesse am Schreiben und an der Schrift wecken, eine Erzähl- und Reimkultur entwickeln, Medienerfahrungen ermöglichen, Fingerspiele, Sprachspiele und Lieder üben, nonverbale und verbale Ausdrucksfähigkeiten erweitern, Stärkung der Fähigkeiten von Zuhören und Sprechen, unterschiedliche Sprachen als Reichtum schätzen, erste Schreiberfahrungen sammeln, den eigenen Namen schreiben, mit Zahlen und Buchstaben auseinandersetzten, im Rollenspiel beim Bauen, Malen oder Bewegen Sprache üben und vieles mehr.

Wir schaffen eine sprach- und schriftanregende Umgebung für die Kinder indem wir in den Gruppenräumen mit Wörtern und Symbolen beschriften, Kommunikationsmöglichkeiten für Kinder und Eltern schaffen, unsere Erlebnisse in der Kindertagesstätte gemeinsam an „sprechenden Wänden“ mit Bildern gestalten. Ein Raum wird als „Kinderbüro“ und als „Zahlen-BuchstabenWerkstatt“ ausgestattet. Hier können die Kinder spielerisch Erfahrungen mit „Literacy“, d. h. Zahlen und Buchstaben sammeln. Verschiedene Materialen zu diesem Thema laden die Kinder hier zum Ausprobieren ein. In der Kinderbücherei dürfen die Kinder sich mit altersentsprechender Literatur auseinandersetzen. Wir suchen noch Lesepaten, welche uns vielleicht auch die plattdeutsche oder ihre Muttersprache näherbringen möchten.

Wir nehmen uns Zeit zum Zuhören, zum Antworten, für Fragen der Kinder. Wir freuen uns über alles was und wie das Kind es auch sagt und helfen mit wertschätzendem „korrektiven Feedback“, wenn wir etwas nicht so ganz verstanden haben.

Bei Bedarf beraten wir Eltern zu Sprachauffälligkeiten und vermitteln an Ärzte, Logopäden oder andere Fachstellen zur Diagnostik. Gerne arbeiten wir mit ihnen zusammen, nehmen Beratung selbst gerne wahr und sprechen mit Fachstellen nach einer schriftlichen Schweigepflichtentbindung durch die Eltern.

Kinder, welche in mehrsprachigen Haushalten leben, können von klein auf eine zweite Sprache erlernen. Wie dies gut umsetzbar ist erfahren die Eltern durch den „Elternbrief deutsch“ (siehe Anhang) welcher in mehreren Muttersprachen vom ifp Staatsinstitut für Frühpädagogik übersetzt wurde und von uns in den entsprechenden Muttersprachen der Familien kopiert übergeben wird.

In Hinte besteht die Möglichkeit durch plattdeutsche Sprachpaten in der Kindertagesstätte die regionale Sprache lebendig werden zu lassen. Beim Kochen, Backen, Basteln, Werken… wird einfach auf Plattdeutsch gesprochen, erzählt und miteinander geredet. So lernen die Kinder und die pädagogischen MitarbeiterInnen spielerisch „all up Platt“.

Des Weiteren beziehen wir die Grundsätze aus „Vorläufiges Sprachkonzept „Sprachwerkstatt“ der Kitas der Gemeinde Hinte“ und die Vorgaben des Landkreises Aurich „Regionales Konzept für Sprachbildung und Sprachförderung“ mit in unsere Sprachfördermaßnahmen mit ein.